SPD Neckarau, Almenhof & Niederfeld

Mannheim beim Stadtklima ein „heißes Pflaster“

Veröffentlicht am 28.06.2013 in Presseecho

Neckarau: Diskussionsveranstaltung der SPD mit Experten

"Klima war immer schon ein wichtiges Thema für uns", betonte Mathias Kohler, Vorsitzender der Neckarauer SPD zum Auftakt der Informationsveranstaltung seines Ortsvereins im Volkshaus vor zahlreichem Publikum. Mit zahlreichen Interessenten diskutierten Fachleute unter dem Motto "Klima geht uns alle an".

"Solange es eine SPD im Stadtteil gibt, bleibt die Au auch grün", betonte der Vorsitzende in Anspielung auf Pläne in der Vergangenheit zur Bebauung der Grünschneise. Wie wichtig solche Frischluftoasen innerhalb einer Großstadt sind, machte ebenso Achim Burst in seinem Vortrag klar. "Das Stadtklima setzt sich schließlich aus einer Wechselwirkung mit der bestehenden Bebauungsdichte zusammen und schlägt sich dann in Emissionen nieder", erklärte der Klimagutachter der Firma Ökoplana.

"Kaltluftgebiete erhalten"

Die Folgen seien sinkende Windgeschwindigkeiten mit gleichzeitig aufkommender Böigkeit. "Die Lufttemperatur im Jahresmittel liegt innerhalb der Stadt stets um zwei Grad höher im Vergleich zum Umland." Umso wichtiger sei es, Kaltluftgebiete wie den Waldpark in Neckarau zu erhalten. Auch kleinere Parks und sogar Sportplätze hätten ihre Bedeutung zwischen ansonsten überwiegend versiegelten Flächen.

Zwar sei ein ideales Stadtklima nicht realistisch, "doch wir orientieren uns an dem Leitbild, den Bürgern besonnte und beschattete Bereiche im Quartier zu bieten," führte Burst aus. Eine Vielfalt von Mikroklimaten innerhalb der Stadt sei immer das wünschenswerte Ziel, betonte Achim Burst.

Klimaökologische Ausgleiche seien wichtig, glaubt auch Karin Stefan. Die ehemalige SPD-Stadträtin wies darauf hin, dass sich Mannheim in seiner Klimaschutzkonzeption eine Absenkung der Kohlendioxid-Produktion auferlegt habe. Bis 2020 sollen 40 Prozent eingespart werden.
Gerade Mannheim ist ein heißes Pflaster, wie auch Achim Burst belegte. 35 Tage im Jahr verstärkte Wärmebelastung und ungünstige Tieflage mit geringer Durchlüftung bergen Risiken in der lufthygienischen Belastung. "Mannheim verträgt keine versiegelten Flächen mehr", glaubt der Klimagutachter.

Dabei liege Mannheim mit seinen rund elf Tonnen CO2 im Jahr pro Kopf noch bundesweit im guten Durchschnitt, erklärte Caroline Golly von der Klimaschutzagentur Mannheim. Insgesamt 60 Maßnahmen habe die Stadt festgelegt, um den schädlichen Kohlendioxidausstoß abzusenken. 1,2 Millionen Euro jährlich würden so in die Straßenbeleuchtung investiert. Die Stadtverwaltung setze nur auf Ökostrom.

Wichtige Bausteine zum ökologisch ausgerichteten Stadtleben bilden Förderprogramme zum energieeffizienten Bauen. "2012 wurden Zuschüsse von 400 000 Euro für die Sanierung von Ein- bis Drei-Familienhäusern gewährt", berichtete Timo Spagerer. Der Energieberater der Klimaschutzagentur erinnerte an die kostenfreie Beratung seiner Agentur für jeden Bürger. Energetische Maßnahmen, wie die Dämmung der Außenfassaden, seien "kleine Schritte, die jeder Einzelne für den Klimaschutz machen kann", meinte ebenso Achim Burst.

© jba, Mannheimer Morgen, Freitag, 28.06.2013

 

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