Die jahrzehntelang geführte Diskussion soll endlich beendet werden.
Angesichts des heutigen Artikels im Mannheimer Morgen „um eine Brücke, die niemand will“, bekräftigt der Mannheimer SPD-Ortsverein Neckarau-Almenhof-Niederfeld seine ablehnende Haltung zu den Plänen für eine zusätzliche Rheinbrücke zwischen Altrip und Mannheim.
Der Ortsverein verweist auf seine Presseerklärung vom Februar 2011, in der u.a. stand, dass die „Neckarauer SPD die seit Jahrzehnten immer wieder diskutierte Rheinquerung zwischen Altrip und Neckarau nach wie vor ab ablehnt. Stadträtin Marianne Bade ist der Meinung, dass „eine Querung - egal ob ein Tunnel oder eine Brücke - nur noch mehr Verkehr anzieht. Den Mannheimerinnen und Mannheimern ist damit nicht geholfen, die Innenstadt würde auch nicht wirklich entlastet; darüber hinaus gibt es für das Projekt kein Geld.“ Sie verweist auch darauf, dass die Querung schon vor Jahren aus dem nach wie vor gültigen Bundesverkehrswegeplan gestrichen worden ist.
Der Bau einer Brücke würde nach Meinung der SPD massiv in ein großes Landschafts- und Naturschutzgebiet bei Altrip eingreifen und ist daher vor allem aus Gründen des Umweltschutzes abzulehnen. „Wer Straßen baut, erntet zusätzlichen Verkehr“, so Bezirksbeiratssprecher Mathias Kohler. Bezirksbeirat Sebastian Rechkemmer betont, dass der „alternativ diskutierte Tunnelbau wegen der hohen Kosten (390-570 Mio. Euro) auf absehbare Zeit nicht finanzierbar ist. Allein die Stadt Mannheim müsste hiervon mindestens 50 Mio. beitragen. Das ist angesichts der fehlenden Mittel zum Erhalt der bestehenden Straßen unserer Stadt überhaupt nicht vertretbar.“ Ebenso sei diese Variante aus städtebaulicher Sicht und wegen der unzureichenden Anbindungsqualität auf Mannheimer Gemarkung keine wirkliche Alternative. Insgesamt stände den hohen finanziellen Aufwendungen kein adäquater Nutzen gegenüber und eine Bezuschussung durch Land und Bund ist hinsichtlich der Tunnelplanung ebenfalls nicht gegeben.
Bezirksbeirat Mehmet A. Sen betont, dass „die Entlastungseffekte der bereits vorhandenen Rheinquerungen zu den Stadtkernen von Mannheim und Ludwigshafen von maximal zehn Prozent eher gering sind.“
„Wenn man die hohen Umweltrisiken, die hohen Baukosten einer Brücke oder eines Tunnels, die mangelnden Entlastungseffekte und die zusätzlichen Belastungseffekte an anderen Stellen insgesamt in Betracht zieht, kann es nur die Schlussfolgerung geben, die bald fünfzig Jahre geführte Diskussion zur Rheinquerung zwischen Altrip und Neckarau endlich zu beenden,“ bilanziert Bezirksbeiratssprecher Mathias Kohler.“