Sozialdemokraten fordern runden Tisch und Bürgerbeteiligung auch bei schwieriger Haushaltslage
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hatte in seiner Etatrede vom 22. Dezember unter dem Aspekt der Perspektiven für die Stadtentwicklung und den Wohnungsbau und damit auch für den Haushalt der Stadt Mannheim angekündigt, dass das Gelände des 48er Platzes „zurückgebaut und in Teilen einer Wohnbebauung zugeführt werden könnte.“
In der Beschlussvorlage „Haushaltsstrukturprogramm 2013“ wird vom Fachbereich Sport und Freizeit darüber hinaus aufgeführt, dass mit einem „hohen Sanierungsaufwand zu rechnen sei, wenn die Sportanlage des 48er Platzes nicht aufgegeben“ würde. Die Sportanlage würde „durch unberechtigte (wilde) Nutzer übermäßig beansprucht und durch die Belastung stark abgenutzt.“
Nach eingehender Diskussion hat sich der SPD-Ortsverein Neckarau-Almenhof-Niederfeld dafür ausgesprochen, den 48er Platz in seiner vielfältigen Funktion und Nutzung zu erhalten. Der Platz wird von Schulklassen, Sportvereinen, Kindergruppen, Senioren aber auch von Einzelpersonen als Sport- und Freizeitfläche genutzt. Außerdem ist diese grüne Freifläche für das Klima von Bedeutung. Seine städtebauliche Funktion als grünes Zentrum des Almenhofs ist von einmaliger Bedeutung und sollte nicht eingeschränkt werden.
Der SPD-Ortsverein hat sich in seinem Programm zur Kommunalwahl im Juni 2009 für den Erhalt sowie die Verschönerung der Freiflächen und Plätze im Stadtbezirk ausgesprochen. Das gilt auch für den 48er Platz.
Angesichts eines durch die Finanz- und Wirtschaftskrise verursachten Haushaltsdefizits der Stadt Mannheim in Höhe von 365 Mio., das durch sinnlose Programme wie das „Wachstumsbeschleunigungsgesetz" um weitere Millionen verschlechtert wird, ist es verständlich, dass u.a. auch an Grundstücksverkäufe gedacht wird, um einen genehmigungsfähigen Haushalt verabschieden zu können. Nach Auffassung der Neckarauer SPD kann und muss auch in schwierigen Fragen die Bürgerschaft miteinbezogen werden. Der unter der Verantwortung von Bgm. Specht (CDU) stehende Fachbereich Immobilienmanagement sollte in allen Stadtteilen mit den betroffenen Stadt- und Bezirksbeiräten in einen offenen Dialog treten, welche städtischen Liegenschaften vorhanden sind und sich mittel- und langfristig zum Verkauf anbieten oder nicht anbieten. Dass dabei unterschiedliche Interessen aufeinander stoßen und auch Kompromisse geschlossen werden müssen, ist selbstverständlich.
Die näheren Informationen zum Sanierungsaufwand der Sportanlage 48er Platz hätten mit den Bezirksbeiräten und der Elterninitiative kommuniziert werden sollen. Nicht hilfreich war, dass man erst aus der Zeitung erfährt, dass der Fachbereich Städtebau und die GBG einem Architekten den Auftrag erteilt haben, eine Machbarkeitsstudie für die Fläche zwischen den beiden Bunkern am Platzende für eine Wohnbebauung zu erarbeiten. Solche grundlegenden Fragen müssen mit den Beteiligten im Stadtteil kommuniziert werden.
Ganz im Sinne der vom Oberbürgermeister gewünschten Bürgerbeteiligung schlagen die Neckarauer Sozialdemokraten vor, dass vor einer Entscheidung bzw. Beschlussfassung im Gemeinderat ein runder Tisches mit allen beteiligten Ämtern, den Stadt- und Bezirksbeiräten sowie dem Verein „48er Spiel- und Sportplatz Mannheim-Almenhof“ und der „Bürgerinitiative 48er Sportplatz“ einberufen wird. Hierbei sollten alle Absichten und Pläne für den 48er Platz auf den Tisch kommen; ebenso die Kalkulation für die laufenden kommunalen Kosten der Sportanlage. Darüber hinaus könnten im Rahmen eines Workshops Ideen zum Erhalt und zur Verschönerung des 48er Platzes erarbeitet werden.
Die Forderung nach einem runden Tisch zum 48er Platz werden die Neckarauer Sozialdemokraten in einem Brief an Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und an den 1. Bgm. Christian Specht vortragen.
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