SPD Neckarau, Almenhof & Niederfeld

Am liebsten hätte die SPD durchgehend Tempo 30

Veröffentlicht am 11.07.2012 in Presseecho

NECKARAU: „Runder Tisch“ diskutiert über Verkehrsprobleme im Stadtteil / Problemzonen aus der Sicht der Sozialdemokraten: Rheingoldstraße und Friedrichstraße

Der Verkehr ist ein Thema, dem sich die Stadtplaner nicht entziehen können. Zahlreiche interessierte Bürger drängten am Runden Tisch im Volkshaus, wo auf Einladung der SPD Vertreter der Stadtverwaltung zum Stand des Verkehrsentwicklungsplans in Neckarau referierten. Zwar sei einiges auf den Weg gebracht worden, trotzdem gebe es noch viel zu tun, eröffnete Altstadträtin Karin Steffan die brisante Diskussionsrunde, bei der das Publikum zum Auftakt die eine oder andere Statistik zu verdauen hatte.

Schließlich unterfütterte lange Jahre das steigende Verkehrsaufkommen die gefühlte Wahrnehmung. Mittlerweile stagnierten die Zahlen aber, berichtete Volker Böhn. Allmählich zeichne sich eine Veränderung ab. Die gute Anbindung des Stadtteils an die Öffentlichen Verkehrsmittel mit seinen Bike & Ride. Angeboten unterstützt den Trend. Zudem wurden zwischen Almenhof und Neckarau fünf Stadtmobilstationen angelegt. "Wichtig ist doch, in jedem Fall ein breites Spektrum an Mobilitätsangeboten zu gewährleisten", betonte der Verkehrsplaner.

2008 wurden die Einbahnstraßen für Radfahrer geöffnet. "Eine gute Sache", stellte Mathias Kohler fest. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende hatte einen dicken Ordner dabei. 200 Seiten Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2004, auf den die Genossen damals mit einem eigenen Forderungskatalog reagiert hatten. Ein Großteil der darin formulierten Maßnahmen sei noch immer nicht realisiert.

"Das Fahrradnetz muss besser ausgebaut werden", versprach Böhn. Die Verlegung des S-Bahn-Haltepunkts mit dem Ziel, den Neckarauer Bahnhof kompakt mit der Umsteigemöglichkeit zur RNV auszubauen, ist mit 2016 allerdings noch fern datiert. Schon in diesem Jahr soll die Sanierung der Schulstraße vollzogen werden. Ein wundes Thema, bei dem die Bezirksbeiräte lange Jahre vertröstet worden waren.

Ein heißes Eisen bleiben Rheingoldstraße und Friedrichstraße. "Hier liegen Geschäfte, Schulen, Kindergärten, und das Verkehrsaufkommen ist enorm", meinte Kohler, es würde allerdings vom Stadtteil selbst produziert, wie das Publikum erfuhr. Der Verkehrsfluss durch die Rheingoldstraße kommt auch Richtung Neubaugebiet. Eine dorthin führende Umgehungsstraße durch das Aufeld wurde damals aus ökologischen Bedenken von einem Großteil der Bürger abgelehnt.

Ein klares Veto gibt es auch gegen das gefährliche Eckenparken. Nicht optimal sehen viele zudem die Langzeitparker rund um das Bachgymnasium, die das Angebot an Freiflächen verknappen. Hier müsse eine Lösung mit der Schule gefunden werden, forderte Mathias Kohler. Die SPD kämpft außerdem für ein durchgehendes Tempo 30. "Das alte Neckarau mit seinen engen Gassen wurde gebaut, da gab es noch keine Autos", meinte der Ortsvereinsvorsitzende.

Ein weiteres Problem sehen die Bürger im Zuparken von Bürgersteigen. Das mache es vor allem für kleine Kinder unmöglich, dort ihren Vorteil zu nutzen und sicher auf dem Gehsteig zu radeln, so der Vorwurf. Diese Ordnungswidrigkeit werde in aller Regel vom Kommunalen Ordnungsdienst geduldet, musste Harald Born vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung zugeben. "Wenn wir alle Autos abschleppen würden, kämen wir gar nicht damit nach."

Anders sei das, wenn Müllabfuhr oder Feuerwehr dort nicht mehr passieren könnten. "Dann schleppen wir auch ab, und das tut den Parksündern richtig weh im Portemonnaie." Regelmäßig kontrolliert wird auch das Parkchaos am Strandbad. Dort herrscht derzeit eine Parkscheibenregelung mit Drei-Stunden-Taktung.

Einen Überblick zum Thema Lärmaktionsplan für Neckarau gab zum Abschluss Ute Lehnertz. Während bei den geplanten Schallschutzmauern entlang der Bahnstrecke auch die Mehrheit der dortigen Bebauung von passiven Schallschutzmaßnahmen profitieren würde, sieht das Ganze bei der Neckarauer Straße anders aus. Dort lasse sich nur an wenigen Punkten die Überschreitung der gesetzlich festgelegten Grenzwerte feststellen, wie die Stadtgestalterin berichtete.

jba - © Mannheimer Morgen, Mittwoch, 11.07.2012

 

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