SPD Neckarau, Almenhof & Niederfeld

Lautstarker und erfolgreicher Protest gegen die NPD-Deutschlandtour in Neckarau

Veröffentlicht am 29.07.2012 in Politik

Im Rahmen einer so genannten Deutschlandtour machte der Bundesvorsitzende der NPD, Holger Apfel, am 28.7.2012 mit seinem als “Flaggschiff” bezeichnetem Werbe-LKW Station in Mannheim. Neben der etwa achtköpfigen Besatzung des Werbe-LKWs nahmen an der Kundgebung vor dem Seilwolff-Center in Neckarau sieben Anhänger aus der Region teil. Zu einer Gegenveranstaltung hatte das Bündnis Mannheim gegen Rechts aufgerufen. Mit Pfiffen, Tröten und Musik übertönten die Gegendemonstrant/Innen die rassistischen Reden der NPD. Nach Zeitungsangaben sicherten 120 Polizist/Innen den Ablauf der Versammlungen, darunter auch eine BFE-Einheit und Pferdestaffel.

Zur antifaschistischen Kundgebung versammelten sich gegen 10 Uhr etwa 100 Menschen am Marktplatz in Neckarau, darunter Mitglieder von SPD, Grünen, Linken, Piraten, Falken und Antifas. Nach einer kurzen Begrüßungskundgebung mit Helen Heberer (MdL) und Wolfgang Raufelder (MdL) zog die Demonstration auf einer kurzen Strecke zum Seilwolff-Center an der Neckarauer Straße. Unter den TeilnehmerInnen war auch Bürgermeister Lothar Quast und Stadträtin Gabriele Katzmarek. Es folgten weitere kurze Redebeiträge von Stadträtin Marianne Bade und Stadtrat Gerhard Fontagnier.

Gegen 11 Uhr erreichten zunächst Mitglieder des NPD-Kreiverbandes Rhein-Neckar und kurz darauf der Werbe-LKW der Bundespartei ihren Kundgebungsort. Das Ordnungsamt hatte für die NPD eine Verkehrsinsel vorgesehen, die Polizei schirmte die Nazis von jeglichem Kontakt ab. Einige wenige Nazis schlichen um den Platz vor dem Einkaufcenter herum und kamen nicht zum NPD-Laster durch.

Als zuerst rechte Musik und später Redebeiträge von Jan Jaeschke (Vorsitzender der NPD Rhein-Neckar), Ronny Zasowk, der als Amtsleiter Bildung der NPD vorgestellt wurde, und Holger Apfel folgten, begannen die Gegendemonstrant/Innen damit, möglichst viel Lärm und Krach zu machen. An der Protestkundgebung nahmen jetzt über 200 Menschen teil, die sich viel Mühe gaben, um gegen die laute Anlage des Werbe-LKW anzukommen. Dabei kamen Trillerpfeifen, Tröten, Rasseln, Megaphone, Vuvuzelas und Tropeten zum Einsatz, auch Anwohner/Innen beteiligten sich spontan, indem sie Lautsprecher ans Fenster stellten, die Alarmanlagen ihrer Autos immer wieder auslösten und “Hupen gegen Nazis”-Plakate an der Straße aufhängten. Eine benachbarte Gaststätte errichtete eine kleine Bar auf dem Platz, um die antifaschistische Kundgebung mit Getränken mit niedrigen Preisen zu versorgen.

Um 12:30 Uhr, eineinhalb Stunden früher als angekündigt, beendeten die Nazis entnervt ihre Veranstaltung und fuhren mit zwei Autos geschlossen davon. Die Vertreter/Innen von Mannheim gegen Rechts beendeten die Gegenveranstaltung und bedankten sich bei den Teilnehmer/Innen.

Die Nachwirkungen des 1. Mai waren noch spürbar. Viele Neckarauer/Innen kamen, um gegen Nazis und für ein solidarisches Zusammenleben im Stadtteil zu demonstrieren. Für knapp zwei Tage Mobilisierung in der Urlaubszeit war die Teilnehmerzahl in Ordnung und ausreichend, der sehr kleinen Gruppe Nazis lautstarken Widerstand entgegen zu setzen. Leider waren junge Menschen nur schwach vertreten, der Altersdurchschnitt war für eine antifaschistische Demo recht hoch. Eine leistungsstärkere Beschallungsanlage hätte alle Teilnehmer/Innen an diesem Tag entlastet, so musste der notwendige Lärm selbst gemacht werden.

Auch wenn die NPD über keine nennenswerte Anhängerschaft in Mannheim verfügt, ist es doch immer wieder notwendig, ihre Aufmarschversuche zu stören und mit Gegenöffentlichkeit zu übertönen. Bei einer ähnlichen Veranstaltung am Donnerstag in der Nachbarstadt Ludwigshafen kamen ca. 40 NPD-Anhänger/Innen und einige traten auch gewaltbereiter auf. Nach Mannheim kam jedoch keiner der knapp 30 Ludwigshafener Nazis. Stattdessen freuen sich Jaeschke und der Rest der Rhein-Neckar-NPD, dass sie 1,5 Stunden auf der Suche nach einer “Atmosphäre der Zustimmung” wie im Zoo auf einer Verkehrsinsel stehen durften und von allen Seiten ausgepfiffen wurden.

Quelle: AK Antifa Mannheim - http://www.akantifa-mannheim.de (mit ein paar Ergänzungen)

 

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