SPD Neckarau, Almenhof & Niederfeld

„Schule soll Lebensort sein“

Veröffentlicht am 25.11.2010 in Presseecho

SPD Neckarau lud zur bildungspolitischen Diskussionsveranstaltung ins Volkshaus.
NECKARAU. „Nicht nur in Schulen, sondern überall im täglichen Leben soll Bildung stattfinden“, umriss Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer den breiten Bildungsbegriff der Stadt Mannheim bei der Diskussionsveranstaltung, zu der die SPD Neckarau geladen hatte.

Im überfüllten Volkshaus begrüßte OV-Vorsitzender Mathias Kohler auf dem Podium neben der Bürgermeisterin für Bildung, Jugend, Gesundheit und Sport auch die Rektoren der Almenhof-Grundschule, Dr. Uta Stahl, der Schiller-Werkrealschule Stefan Bolay, der Wilhelm-Wundt-Grundschule Peter Deffaa und den Konrektor der Wilhelm-Wundt-Realschule Harald Bernhart.

„Mannheim will bundesweit Vorbild für Bildungsgerechtigkeit werden, gab die Bürgermeisterin die Ziele vor, die sie in einem Kurzreferat zum druckfrischen 1. Mannheimer Bildungsbericht präsentierte. So gebe es 300 Schulabbrecher pro Jahr in Mannheim. „Doch jeder junge Mensch soll einen Bildungsabschluss bekommen“. Dafür müsse auch in schwierigen Zeiten investiert werden, obwohl schon die gesetzlich garantierten Kindergartenplätze Millionen verschlängen.

Über die Möglichkeiten der Umsetzung in Neckarauer und Almenhöfer Schulen ging es dann in der von Stadträtin Helen Heberer MdL souverän geleiteten Diskussion. Trotz unterschiedlicher Sichtweisen der Schulleiter stimmten alle darin überein, dass der Ganztagsschule die Zukunft gehört, da längeres gemeinsames Lernen für Kinder nicht nur Wissensvermittlung, sondern soziales Lernen und Persönlichkeitsbildung bedeute.

14 Ganztagseinrichtungen gibt es in Mannheim, in jedem weiteren Haushaltsjahr soll eine dazukommen. Neun Schulen stehen auf einer Warteliste, auf die auch die Neckarauer Schulen hoffen, obwohl sich die Situation dort differenziert darstellt: Stefan Bolay von der Schillerschule bemängelte, dass auf den bereits 2008 gestellten Antrag noch keine Antwort erfolgt sei. Für Dr. Uta Stahl ist angesichts der maroden Bausubstanz der Almenhofschule und Container-Notlösungen ein Schulneubau erforderlich, der als Ganztagsschule geplant werden könnte. Keinen dringenden Handlungsbedarf sieht Harald Bernhart für die Wilhelm-Wundt-Realschule, deren Schülerzahl sich in sieben Jahren verdoppelt habe, während Peter Deffaa sich die Ganztagsschule wünscht, in der Angebote von Vereinen, Jugendtreffs, u.ä. in das System integriert werden, damit „Schule nicht nur ein Ort des Lernens und der Betreuung, sondern des Lebens“ wird. Visionen, die von der Bürgermeisterin gebremst wurden: „Wir müssen bei dem Bildungsgefälle in Mannheim Investitionsschwerpunkte setzen, da das Land die Kommunen ziemlich allein lässt. Aber wir gehen den Weg weiter, wenn auch langsamer als gewünscht“. An der Diskussion beteiligten sich auch die Zuhörer und sprachen u.a. die Themen „Inklusion“ an Regelschulen, Ganztagsschulen außerhalb sozialer Brennpunkte, an. OV-Vorsitzender Kohler fasste abschließend zusammen: „ Die Ganztagsschule ist als gesamtgesellschaftliches Wertesystem zu sehen, das Standortvorteile für Berufstätige, aber auch soziale Ausgewogenheit für Benachteiligte bietet“. Auf dem Weg dorthin müssten bei knappen Kassen Prioritäten gesetzt werden.

Mit freundlicher Genehmigung von Frau Claudia Meixner, Neckarau-Almenhof-Nachrichten, Ausgabe 12/2010, 26. November 2010

 

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