Liebe Bürgerinnen und Bürger
von Neckarau, Almenhof und Niederfeld.
Wir wohnen hier in einem lebenswerten Stadtteil. Das soziale Miteinander ist vielfältig erlebbar: in Kirchen und Religionsgemeinschaften, Parteien, Vereinen, Gruppen, Veranstaltungen und Initiativen. Der Stadtbezirk Neckarau, Almenhof und Niederfeld zeichnet sich durch eine hohe Lebensqualität aus. Diese zeigt sich an der guten Infrastruktur, am vielseitigen gesellschaftlichen Leben, an den zahlreichen Naherholungsgebieten, an der Vielfalt der Schulen und Kindergärten aber auch an der überwiegend guten Infrastruktur und der guten Anbindung an den ÖPNV.
In den letzten fünf Jahren hat es einige Verbesserungen für unseren Stadtbezirk gegeben. Trotzdem wollen wir - mit Ihrer Unterstützung - dazu beitragen, dass unser Neckarau, Almenhof und Niederfeld noch lebens- und lebenswerter werden. Für die Amtsperiode von 2009 bis 2014 des am 7. Juni neu zu wählenden Gemeinderates wollen wir für unseren Stadtbezirk folgende Themen einbringen:
1. Kinder frühzeitig und umfassend fördern
Für Kinder bis zum 3. Lebensjahr müssen auch in Neckarau, Almenhof und im Niederfeld ausreichend Krippenplätze wohnortnah geschaffen werden. Frühförderprojekte wie beispielsweise „Willkommen im Leben" und „Krippe plus" sollen stadtweit ausgedehnt werden und alle Kindergärten müssen entsprechend ausgestattet und ausgebildet sein, damit an der Nahtstelle von Kindergarten und Grundschule ausreichend Sprachforderung stattfinden kann.
2. Ganztagsschulangebot ausbauen
Wir wollen auch in unserem Stadtbezirk erreichen, dass 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler ein Ganztagsschulangebot haben; die Mehrzahl in gebundenen, d.h. verpflichtenden Ganztagsschulen. Beim Ausbau der Ganztagsschulen sollten die Öffnungszeiten des Jugendtreffs angepasst werden. Hausaufgabenhilfe und spezielle Förderprogramme (wie zum Beispiel MAUS) sollen auch in unserem Stadtbezirk mithelfen, dass mehr Schülerinnen und Schüler nach der Grundschule in eine Realschule oder ein Gymnasium wechseln können und auch mit einem Abschluss die Schule verlassen. Nachhilfeunterricht darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.
3. Arbeit des Jugendtreffs stärken und mit Schulangeboten verzahnen
An den Stellen, wo sich Jugendcliquen bilden, brauchen wir auch die Möglichkeit des Einsatzes von Streetworkern. Die Kooperationsmöglichkeiten zwischen dem Jugendtreff und der Schule müssen ausgebaut werden.
4. Stadtteilentwicklung analysieren und vorantreiben
Auch unser Stadtbezirk ist der demographischen Veränderung unterworfen. Wir brauchen ein auf breiter Basis entwickeltes Konzept, wie wir ambulante und stationäre Angebote für ältere Menschen wohnortnah entwickeln und auch besser verzahnen können. Stadtteilentwicklung muss stärker als bisher die „Seniorenverträglichkeit" im Auge haben. Betreute Wohnformen (auch für Menschen, die kein hohes Einkom¬men haben) und gemeinsame Wohnformen von jüngeren und älteren Generationen haben auch bei uns Entwicklungschancen. Darüber hinaus muss die Ansiedlung und Unterstützung junger Familien durch ein Angebot bezahlbarer Wohnungen sowie entsprechender Betreuungseinrichtungen im Fokus der Politik stehen.
5. Bürgerhaus für Neckarau
Es fehlt ein attraktives und zeitgemäßes räumliches Angebot das allen Neckarauer/-innen offen steht. Für diesen Zweck sollte das Volkshaus in seiner Gesamtheit saniert werden und durch erweiterte Nutzungsmöglichkeiten noch mehr den Charakter eines Bürgerhauses bekommen. Dazu bedarf es der gemeinsamen Entwicklung eines inhaltlichen und räumlichen Nutzungskonzepts (für das gesamte Gebäude) mit allen bisherigen und zukünftigen Nutzern.
6. Arbeit der Vereine unterstützen
Wie kaum ein anderer Stadtteil wird Neckarau, Almenhof und Niederfeld durch ein vielfältiges Vereinsangebot - insbesondere Sportvereine - geprägt. Ein Beitrag zur Unterstützung der Vereine ist es, ausreichende räumliche Trainingsmöglichkeit für den Kinder- und Jugendsport zu schaffen. Da die Hallenkapazität der Schulen wegen des Ganztagsbetriebes für die Sportvereine zukünftig nicht mehr vollumfänglich zur Verfügung steht, schafft z.B. die Wiederherstellung der Turnhalle an der Rheingoldhalle für die Vereine eine notwendige Kapazitätserweiterung.
7. Umsetzung des Konzepts für das Naherholungsgebiet am Strandbad und Sanierung des Hallenbades
Die Stadt Mannheim hat begrüßenswerter Weise in das Strandbad-Restaurant investiert. Die Umsetzung des Konzepts für das gesamte Naherholungsgebiet am Strandbad steht jedoch noch immer auf der Tagesordnung. Darüber hinaus muss das Neckarauer Hallenbad (energetisch)saniert und die Angebote müssen attraktiver gestaltet werden.
8.Verkehrsentwicklung und Errichtung eines Kompaktbahnhofes; Sanierung der Schulstraße
Der im Jahre 2004 vorgelegte Verkehrsentwicklungsplan für Neckarau darf nicht in den Schubladen verstauben. Es müssen Jahr für Jahr Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Vorschläge des Verkehrsentwicklungsplans auch umsetzen zu können. Wir sind dafür, dass an der Neckarauer Straße ein Kompaktbahnhof errichtet wird, der die Verkehrsströme der Bahn, der Straßenbahn und der Busse optimal zusammen führt und dadurch den ÖPNV noch attraktiver macht. Die Entwicklung des ÖPNV hat für uns immer Vorrang (eine Brücke nach Altrip brauchen wir nicht). Darüber hinaus muss, wie vom Gemeinderat beschlossen, mit der Attraktivierung und Sanierung der Schulstraße dringend begonnen werden.
9. Umwelt- und Naturschutz muss verstärkt werden
Wir bleiben dabei: Zukunftspolitik für die nachfolgenden Generationen muss ganz konkret den Umwelt- und Naturschutz verstärken. Stichpunkte dazu sind u.a.: keine weiteren Bodenversiegelungen, Ansiedlung neuer Betriebe nur auf bestehenden Industriebrachen, Reduzierung des Pkw-Verkehrs, Erhalt und Pflege der Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete Reißinsel, Silberpappel und Waldpark, Aufwertung des Strandbades, Erhalt und Aufwertung des Aufeldes als Naherholungsgebiet sowie die Verschönerung der Freiflächen und Plätze in Neckarau. Beispielsweise der Platz am Rheingoldcenter bedarf einer gestalteri¬schen Aufwertung mit Pflanzen, Sitzmöglichkeiten u.a.m.
10. Ansiedlung zukunftssicherer Betriebe und Ausbildung junger Menschen unterstützen
Zukunftssicherung bedeutet auch für uns in Neckarau die Ansiedlung neuer zukunftsorientierter Betriebe. Dadurch werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Brachliegende und ungenutzte Freiflächen stehen zur Verfügung, zum Beispiel muss die große Brachfläche am Morchfeldkreisel endlich einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.
Insbesondere kleine und mittlere Betriebe, die wir zahlreich im Stadtbezirk haben, bilden junge Menschen aus. Die Ausbildung junger Menschen muss gefördert und unterstützt werden; zum Beispiel durch Ausbildungsverbünde sowie durch kompetente Beratung und Unterstützung (auch in finanzieller Hinsicht).
